Hallo zusammen!
Im Herbst wurde kurzerhand eine Woche Winterurlaub gebucht. Natürlich soll es in die Berge gehen. Dort gibt es ja schließlich noch Winter mit Kälte und Schnee.
So zumindest das Vorhaben!
Das Wetter macht aber immer noch, was es will und das nicht nur im April. Der Schnee blieb erst einmal aus. Allerdings war ein paar Tage zuvor wirklich noch schönster Winter - Sonne und Schnee.
Da unser Start wettertechnisch nicht so erfolgreich verlief, erst einmal nur ein paar Bilder aus der Ferienwohnung, die mitten in Pfronten gelegen ist. Obwohl in Pfronten-Ried zentral gelegen, ist man mit wenigen Schritten schon in der Natur.
Wir haben uns dann entschieden, am ersten Abend den Braugasthof Falkenstein von innen zu besichtigen. Es hat sich voll gelohnt. Selbstgebrautes Bier und tolle Speisen.
So, wie der Samstag geendet hat, beginnt der Sonntag - trüb, regnerisch und viel zu warm. Schnee nur noch auf den umliegenden Berggipfeln.
Da der Regen erträglich ist, haben wir uns aus dem Wanderführer die kleine Talrunde (7,2 km und absolut eben verlaufend) herausgesucht.
Die komplette Strecke (rote Linie) haben wir nicht ganz geschafft. Da der Regen zugenommen hatte, wurde dann abgekürzt (blaue Linie). Der Weg führt zu Beginn direkt an der Vils entlang. Ragu hat sich die Chance nicht nehmen lassen, an einer günstigen Stelle mal das absolut frische Schmelzwasser zu testen. Er fand's toll. Der Uferweg wird von Weiden gesäumt, die schon ihre ersten Blüten zeigen. Und endlich haben wir auch ein kleines Fleckchen Restschnee gefunden. Der Weg hat uns dann weiter an teilweise noch urigen Häusern und einem Wasserrad (davor irgendwelche Mumien) vorbei zurück zur Ferienwohnung geführt.
Von einer Abendrunde, die aber sein musste, hat Ragu nicht viel gehalten. Er war ja gerade erst trocken geworden.
In der Nacht hatte es gewaltig gestürmt bis gefühlt Orkanstärke. Der erste Blick aus dem Fenster zeigte dann die ganze Tragödie. Regen, Regen und nochmals Regen. Der Wetterbericht hat auch keine Hoffnung gemacht. Sturm und Regen mit Überschwemmungsgefahr. An Ausflug war nicht zu denken.
Trotzdem mussten wir, wenn auch nur kurz, raus. Die Vils hat sich zum Vortag "leicht" gefüllt. Morgen soll der Regen zu Schnee werden. Die Spannung bleibt.
Der Wetterbericht hatte Recht behalten. Am Vormittag wurde aus dem Regen endlich Schnee. Und das sollte auch so bleiben. Auf den Dächern der Häuser und auf den Hecken blieb immer mehr Schnee liegen. So langsam entsteht ein winterliches Bild.
Egal, wie das Wetter auch ist, dem Laster wird immer gefröhnt.
Auf den Berg lohnt heute noch nicht. ES wird da auch keine Fernsicht geben. Aber, es gibt noch Wanderrouten im Tal zu entdecken. Wir haben uns die Route durch das Tal der Steinacher Ach zur Fallmühle herausgesucht. Der Wanderführer verspricht eine ebene Strecke von ca. 3,6 km Länge (einfache Strecke). Etwas abgewandelt (blaue Linie) sind es wohl ein paar Meter mehr geworden.
Vorbei am Gasthof Krone, entlang der blauen Linie, erreichen wir die Steinacher Ach. Bis zum Ziel führt der Weg ständig an dem Flüsschen entlang. Durch den Regen der letzten Tage führt die Ach noch gut Wasser und vom Berg wird auch genug Wasser zugeführt. Die Spuren im Schnee sind gut zu sehen. Schnee ist auch ein tolles Spielzeug für Ragu.
Ragu hatte einen Riesenspass. Wälzen im Schnee, neue und unbekannte Gerüche aufnehmen, sowie mit kleinen oder größeren Stöckchen spielen. Er war einfach nicht zu bremsen.
Nach gemütlichen 2 Stunden Fussmarsch, begleitet immer wieder von Schneeschauern, erreichten wir das Ziel unserer Tour. Ok, der Rückweg kommt auch noch.
Genau zur nachmittäglichen Kaffeezeit erreichten wir, begleitet von ständigen Schneeschauern, die Mühle. Es gab leckeren Kuchen, Kaffee und ein geniales Wasabi-Walnuss-Eis.
Nachdem wir die Gaststätte durch die recht enge Eingangstür betreten hatten, standen wir staunend vor toll verziertem Pferdegeschirr. Auch die Gasträume sind urig eingerichtet. Zum Abschied standen wir dann einem Adler (ausgestopft) Aug-in-Aug gegenüber.
Der Rückweg über die gleiche Strecke verlief dann ähnlich, wie der Hinweg. Ragu fand genug Stöckchen zum Spielen, was schliesslich durstig macht. Gut, dass es genug frisches Quellwasser gibt.
Und, kaum zu glauben, es gab auch blaue Flecken zwischen den Schneewolken. Aber bis morgen Nachmittag soll die Schneedecke weiter wachsen.
Für eine zünftige Brotzeit, schnell in einer Käserei eingedeckt. Ragu fand das Warten nicht besonders toll.
Er war wohl froh, als wir unsere Ferienunterkunft wieder erreicht hatten.
Wie wird es wohl morgen weitergehen?
Inzwischen ist der Winter eingezogen. Die Wolken lockern auf, aber die Berge sind noch nicht frei. Deshalb bleiben wir weiter im Tal und marschieren dieses mal durch das Vilstal zur Vilstalsäge. Die Strecke wurde wieder leicht geändert. An den angebenen 4,6 km dürfte sich nicht viel ändern.
Hier und da versucht die Sonne, sich schon mal durch die Wolken einen Weg zu bahnen. Ragu kennt anscheinend den Weg und zieht schon mal vorweg. Da es mit den Temperaturen auch etwas zurück gegangen ist, bildet sich auf kleinen Bächen und Pfützen eine Eisschicht. Der Weg entlang der Vils führt immer wieder an Staustufen vorbei, an denen Sägewerke betrieben werden. Die Vils treibt Generatoren an, die den notwendigen Strom liefern.
Immer wieder gab es kurze Schneeschauer. Wie gestern auch, hattte Ragu sichtlich seinen Spass. Das hier die Holzverarbeitung vorherrscht, ist unverkennbar.
Wassertropfen sind an den weit herunterhängenden Zweigen zu Eiszapfen gefroren, die ein bizzares Bild ergeben.
Auch beim Blick zurück, sind blaue Wolkenlücken zu sehen. Das schöne sonnige Winterwetter wird wohl kommen.
Viele kleine Bäche drängen zur Vils hin.
Ein netter Mitarbeiter vom Winterdienst hatte uns gewarnt, dass der Weg ein Stück weiter überschwemmt ist. Es wäre besser, einige 100 Meter zurück zu gehen und die Strasse auf der anderen Seite zu benutzen. Mutig, wie wir sind, wollten wir die Überschwemmung sehen. Und wir haben sie sogar überwunden. So schlimm war es nicht.
Ragu hatte wieder seinen Spass mit den herumliegenden Stöckchen, mit den Schneebergen am Wegesrand und den Schneeflocken, die ihm immer mal wieder auf die Nase fielen.
Ich stand allerdings auch unter seiner Beobachtung. Was macht der Kerl da immer? Na Fotos, hier die Schochersäge. Von da aus ist das Ziel nicht mehr weit.
Von der Schochersäge verläuft der Weg weiter auf der wenig befahrenen Strasse. Nach nur wenigen Minuten ist die Vilstalsäge erreicht.
Beim Eintreten wurden wir vom Haushund begrüßt, der sich sofort mit Ragu verstanden hat.
Zu Kaffee oder Cappucino gab es "saftigen Schokokuchen mit Vanilleeis" und "Apfelstrudel mit Vanilleeis"; beides warm und super lecker. Ragu hatte wohl die Hoffnung, auch etwas zu bekommen.
Zurück ging es natürlich wieder über die gleiche Strecke. Was wir noch nicht ahnten, sollte es doch etwas abenteuerlich werden. Zuerst wurde der Rückweg von vielen blauen Lücken am Himmel verschönt. Erste grüne Pflanzen drängen durch den Schnee.
Der Fussweg wurde in der Zwischenzeit mit einem Räumfahrzeug bearbeitet. An vielen Stellen aber zu glatt gehobelt, so dass es uns mehrfach fast zu Boden gerissen hätte.
Noch ein schnelles Foto, ein kräftiger Schluck frisches Wasser und ein Blick zurück, dann war Pfronten wieder erreicht.
Über Pfronten hängen noch ein paar Schneewolken, aber im Hintergrund ist es schon richtig hell.
Ragu war dann ganz froh, wieder zurück zu sein.
Morgen soll die Sonne die Wolken vertrieben haben - abwarten.
Blauer Himmel und Sonnenschein - so hatten wir uns das Urlaubswetter vorgestellt. Heute war es dann soweit.
Endlich lohnt sich eine Tour hoch auf den Pfrontener Hausberg, den Breitenberg. Zur Talstation der Bergbahn ging es immer der Sonne entgegen. Aber auch der Blick zurück bot nur blauen Himmel. Auf dem Weg kam uns noch ein Zug der Außerfernbahn entgegen.
Von der Bergstation der Breitenbergbahn in ca. 1500 m Höhe sind wir dem gut gespurten Weg immer weiter nach oben zur Bergstation des Sesselliftes der Hochalpbahn in 1677 m Höhe gefolgt.
Kleine Pausen und Abstecher mussten natürlich eingebaut werden. Ragu fand es auch (noch) ganz toll. Mit einem Lächeln auf den Lippen wurde ein Gedenkkreuz für verunglückte Bergsteiger erreicht.
Von hier oben gab es auch einen schönen Blick ins Tal nach Pfronten. Bis zur anvisierten Bergstation waren es noch ein paar Meter. Also weiter, vorbei an verschiedenen Heiligenkreuzen. Die Station der Breitenbergbahn ist kaum noch zu sehen. Dafür gibt es sehenswert die umliegenden Gipfel.
Rago findet es auch noch toll.
An der Bergstation der Hochalpbahn angekommen, eröffnet sich uns das herrliche Panorama über das Tannheimer Gebirge.
Durch die Gipfel der Tannen wird der Blick frei auf den Aggenstein, den höchsten Berg der Pfrontener Alpen. Die doch schon kräftige Sonne bringt den Schnee auf den Tannenzweigen zum schmelzen. In der Nacht entstehen dann kleine Eiszapfen.
Bevor es wieder bergab geht, noch ein schneller Blick über die Piste auf die gegenüber liegenden Gipfel.
Bis zum Gipfel des Breitenberg haben wir es nicht geschafft. Die letzte Fahrt der Bergbahn sollte nicht verpasst werden und ausserdem verlangten unsere Körper nach Kalorien. Wir haben die 2 Möglichkeiten, den Berg hinab zu kommen, getestet. Per Sessellift und zu Fuss. Dabei entdeckten die unerschrockenen Fussgänger ganz, ganz weit in der Ferne Schloss Neuschwanstein.
In der Hochalphütte gab es dann die leckeren Sachen. Gleitschirmfliegen konnten uns fast auf den Teller sehen. Bevor es dann zurück ins Tal ging noch ein paar Minuten gemütlich die Sonne geniesen.
Mit der Seilbahn fuhren wir wieder hinunter ins Tal. Dann noch ein netter Fussmarsch bis zur Ferienwohnung.
Nicht nur Ragu war von dem Tag geschafft.
Der Abend bricht an und wir planen allerdings schon den Ausflug für Freitag. Wo es hingeht???
Wir haben eine Tour gefunden. Mit dem Auto fuhren wir kurzerhand über die Granze nach Österreich ins Tannheimer Tal. Am Ortsrand von Grän brachte uns die Sonnenberg-Kabinenbahn auf den Gamskopf. Ein kurzer Blick zurück nach Deutschland und dann genossen wir die 100 Gipfel rund um das Tannheimer Tal. Für die Wanderer gab es leider nur einen kurzen, aber steilen Wanderweg, vorbei am Bergkarussel "Füssener Jöchle" auf den Berggipfel. Ragus Lauflust hat sich auch in Grenzen gehalten. Es bedurfte schon teilweise großer Überzeugungskraft (Leckerli), dass er noch mitgekommem ist. Neben 2-beinigen haben wir sogar 4-beinige Gemsen in der Ferne gesehen.
Ganz unfreiwillig durften wir auch noch einen Notarzteinsatz beobachten. Da hatte einer das Sprichwort vom "Hals- und Beinbruch" wohl zu genau genommen.
Wieder an der Talstation angekommen, haben wir uns gestärkt, während sich Ragu einen kühlen Platz im Schatten gesucht hat.
Frisch gestärkt ging es dann noch zum Shoppen nach Tannheim. Hund und Herrchen übten sich in Geduld beim Warten und Beobachten der vielen Paragleiter, während Frau wohl alle Klamotten durchprobiert hat.
Kaum angekommen, geht es auch schon wieder zurück nach Hause. Schade, denn es war ein schöner Urlaub.